Haussprüche

(SW 1076)

6 Aphorismen nach alten Haussprüchen für gemischten Chor a cappella, Dauer etwa 14 Minuten.

Wenn man mit aufmerksamem Blick durch historische Altstädte geht, wird man gelegentlich mit diversen Sprüchen konfrontiert, die beispielsweise an Türbalken oder an den Wänden alter Fachwerkhäuser angebracht sind. Meist sind sie in Reimform, fast immer jedoch von aphoristischer Kürze. Häufig beziehen sie sich auf das Glück und Wohlergehen des Hauses und seiner Bewohner, andere gemahnen hingegen die Ankommenden sowie die Vorübergehenden an ihr eigenes Schicksal. Sechs solcher Sprüche aus unterschiedlichen Regionen des deutschsprachigen Raums dienten Christian Ridil als Textvorlagen für seinen hier vorliegenden Chorzyklus.

Wie gewohnt werden die Texte sehr sorgfältig nach ihrem Sinngehalt ausgelotet; zugleich wird aber auch der Stimmung und dem Flair nachgespürt, die die Sprüche verbreiten.

Musikalisch kontrastieren die sechs Stücke des Zyklus in ihrer kompositorischen Anlage miteinander. Die Bandbreite reicht vom homophon angelegten Strophenlied bis hin zu komplexeren polyphonen Strukturen wie Kanon oder Fuge. So wird beispielsweise das hastig vorüberhuschende „Geh g’schwind vorbei ...“ des fünften Stücks in einen beinahe atemlos enggeführten Quint-Kanon verwandelt, was den Text in seiner schattenhaften Flüchtigkeit höchst sinnfällig unterstreicht.

Auch in diesem Werk zeigt Christian Ridil, wie reizvoll es sein kann, Traditionelles und Modernes miteinander zu vereinen und in eine neue Form zu gießen.

Martin Schmeck

Klangbeispiel

Hinweis: Die Klangdateien sollen erfahrenen Musikern und Orchesterleitern dazu dienen, sich einen ersten Eindruck über Duktus und Stil einer Komposition zu verschaffen. Als Grundlage dienten synthetische Klangerzeuger, die nicht das Ziel verfolgen, audiophile Ansprüche eines Musikkonsumenten zu befriedigen.

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