(SW 1072)
Der lateinische Text des vorliegenden, 1990 entstandenen Chorwerks geht in seinen Ursprüngen Ambrosius von Mailand bzw. Gregor den Großen zurück, die den Hymnus als Nachtgebet für den klösterlichen Gebrauch einführten. Von diesem Nachtgebet, auch Komplet genannt, entstanden im Lauf der Jahrhunderte verschiedene Fassungen. Ridil greift hier auf jene Version zurück, die unter Papst Urban dem VIII. gebräuchlich war.
Die 8 Stimmen treten hier zunächst paarweise, also beispielsweise beide Soprane oder beide Tenöre miteinander, teils in kanonischer Engführung auf, wobei an textlichen Kulminationspunkten auch die erhabene Klangfülle der vollen Achtstimmigkeit zutage tritt.
Auch in diesem Werk überführt der Komponist unterschiedliche Parameter des alten, klassischen Motettenstils in die Moderne, was scheinbar organisch und wie selbstverständlich gleichsam vor dem Ohr des Hörers und dem Auge des Notenlesenden entsteht, zeugt erneut von Ridils aus jahrzehntelanger Erfahrung resultierendem, souveränem Umgang mit dem musikalischen Material.
Martin Schmeck
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