(SW1063)
Besetzung: 5 Frauenchöre zu 3 Stimmen (SSA)
Diese Zusammenstellung enthält eine Reihe von fünf Kompositionen geistlicher Texte für dreistimmigen Frauenchor, die zwischen 1983 und 1987 entstanden sind, wobei die hier an vierter und fünfter Stelle stehenden Zwei Davids-Gesänge quasi einen selbständigen Zyklus bilden.
Die Texte sind unterschiedlicher Provenienz: Beim 1., 4. und 5. Chor stammen diese direkt aus der Bibel, während in Chor Nr. 2 ein Text von Friedrich Adolf Krummacher und in Chor Nr. 3 ein solcher von Friedrich Hebbel vertont wurde, also in beiden Fällen auf literarische Texte zurückgegriffen worden ist.
Im 1. Chor, Siehe, ich sende meine Engel vor dir her (nach Matthäus 10, Vers 11) ist eine Bezugnahme auf musikgeschichtlich archaische Formen, in diesem Falle auf eine gregorianische Antiphon, erkennbar. Ein Solist als Vorsänger antizipiert den Cantus firmus, der dann vom Chor im Folgenden zunächst im homophonen Satz, im Verlauf dann ins Polyphone übergehend, beantwortet wird.
Der 2. Chor, Mag auch die Liebe weinen, geht auf einen Text des aus der Zeit des Humanismus stammenden Theologen und religiösen Schriftstellers Friedrich Adolf Krummacher zurück und ist als homophon gesetztes Strophenlied angelegt, das vor allem durch seine raffinierte Textverteilung besticht.
Chor Nr. 3 bedient sich eines mit Requiem überschriebenen Textes von Friedrich Hebbel. In Anlage und Stil erinnert der Satz bei aller Modernität ein wenig an den Motetten-Stil des 19. Jahrhunderts, wobei auch hier die für Ridils Chormusik charakteristische, außerordentlich geschickte Textdurchführung besondere Erwähnung finden muss.
Wie eingangs bereits erwähnt, bilden die Chöre 4 und 5 einen kleinen Zyklus, der 1983 unter dem Titel Zwei Davids-Gesänge entstanden ist. Die Texte stammen direkt aus der Bibel. Beide Davids-Gesänge sind gekennzeichnet durch gelegentliches Changieren zwischen homophonen und polyphonen Satzstrukturen, wie sie uns auch im klassischen Motettenstil mit all den imitatorischen Einsätzen, Engführungen und Augmentationen etc. ständig begegnen, der nach allen Regeln der Kunst in die Moderne überführt wird.
Alle hier enthaltenen Chorsätze sind wichtige und bedeutende Beiträge zum mengenmäßig recht schmalen Repertoire an Originalliteratur für die Besetzung Frauenchor.
Martin Schmeck
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