(SW1058)
Fünf Briefe des bedeutenden Naturschilderers der deutschen Romantik, Joseph von Eichendorff, bilden den Rahmen für die vorliegende Komposition von Christian Ridil. Dafür wurden vom Komponisten Briefe seines schlesischen Landsmannes von völlig unterschiedlichem und gegensätzlichem Inhalt ausgewählt, die jeweils von einem Rezitator verlesen werden sollen und von einem Sologitarristen dann musikalisch „nachbetrachtet“, kommentiert, reflektiert werden. Dabei bieten die unterschiedlichen Gefühlswelten, die vom nüchtern-sachlichen Anstellungsgesuch über persönliche Schilderungen von den historischen Kriegsschauplätzen des Jahres 1814 bis zur fast rührenden Sorge um Haus und Hof reichlich Inspiration, um in den einzelnen Nachspielen ganz unterschiedliche Töne anzuschlagen.
Diese musikalischen „Reflexionen“ nehmen dann die einzelnen Affekte direkt auf, deren Bandbreite von der sanft im 5/8-Takt wiegenden Stimmung über heftige, fast hämmernde, triolische „Trompeten-Attacken“ in den Kriegsschilderungen als Leutnant oder auch die melancholische Trauer-Klage beim Tod der Mutter bis hin zum Höfisch-Tänzerischen reicht.
Stets wird dem Interpreten dabei musikalisch wie spieltechnisch einiges abverlangt. Das Werk ist durch seine Besetzung und in seiner formalen Anlage etwas ganz Besonderes und eignet sich beispielsweise für einen musikalisch umrahmten Literaturabend, aber ebenso für eine besondere Kammermusikveranstaltung.
Martin Schmeck
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