(SW1029)
Solo Fl (auch Picc., Altfl.) – 2 (2. auch Picc.).2.2.2 – 2.2.1.0 – Schlzg. (3) - 8.8.6.8.4
Bereits 2018 haben wir mit diesem Titel Christian Ridils Flötenkonzert unter der Verlagsnummer SW 1045 in einer Fassung mit reduziertem Orchesterpart für 2 Klaviere und 3 Schlagzeuger veröffentlicht, das seinerzeit in Kassel mit dem Flötisten Jens Joseph unter Leitung des Komponisten erfolgreich uraufgeführt wurde, jetzt liegt hier die Originalfassung mit vollem Orchester vor.
Zweifaches Holz, 2 Hörner, 2 Trompeten und Posaune nebst farbenreich besetztem Schlagzeugpart für 3 Spieler sowie Streicher stehen dem Solisten gegenüber. Raffiniert, manchmal unkonventionell und stets filigran in der Orchestrierung kommt der Begleitpart daher.
Formal ist das Konzert klassisch aufgebaut, in diesem Fall 3 Sätze mit der Folge Schnell-Langsam-Schnell. So ist im Kopfsatz die Anlage als Sonatensatz mit eingeschobener Solokadenz erkennbar. Der langsame Satz ist in sich wiederum dreiteilig in Reprisenform mit raschem Mittelteil angelegt. Im rondoartigen Schlußsatz überwiegt dann erwartungsgemäß das Tänzerische.
Wie schon der Titel verrät, spielen stilistisch französische Einflüsse, vor allem solche der Group des Six, eine wichtige Rolle, die sich hier in ihrer eleganten Geschmeidigkeit mit Elementen des deutschen Neoklassizismus wunderbar vereinen; das Werk hat einen sehr virtuosen Solopart und besticht besonders durch seine rhythmischen Raffinesse. Im Verlauf wimmelt es, wie für den Komponisten durchaus typisch, von musikalischen Anspielungen und Zitaten aus der Musikgeschichte. Wenn zum Beispiel im letzten Satz der anfänglich wilde, ungezähmte Ragtime ganz unvermittelt in eine grazile Gavotte übergeht, dann ist das wirklich hörenswert.
Martin Schmeck
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