Drei Sonette

nach Texten von Martin Opitz

(SW1024)

Besetzung: Mezzo-Sopran, Klarinette in B Violine, Viola, Violoncello

Für dieses 12-minütige dreisätzige Werk erhielt der Komponist 1986 den 1. Preis bei einem vom Ostdeutschen Kulturrat ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb in Bonn. Die Uraufführung fand dann im selben Jahr im Funkhaus Hannover mit der Sopranistin Isabell Lippitz statt; es folgten weitere Aufführungen u. a. in der Alten Oper Frankfurt mit dem Mutare Ensemble.

Vor allem der Kontrast zwischen der üppig-blumigen Barocklyrik der Texte und der meist herben, über weite Strecken fast avantgardistisch anmutenden Musik beherrscht sowohl in der Grundstimmung als auch strukturell das Feld.

Die formale Besonderheit des Sonetts mit seinem aus zwei Vierzeilern bestehenden Aufgesang und den zwei Dreizeilern Abgesang wird hier kompositorisch zum Beispiel in der Gegenüberstellung von homophoner und polyphoner Satztechnik nachgezeichnet, während sich die Gesangs-Stimme in überwiegend freier Rezitation meist syllabisch, an entsprechenden Stellen aber auch melismatisch über der teils sehr komplexen Begleitung entfaltet, ganz so, wie es der Ausdruck erfordert.

Erwähnenswert ist freilich auch die Besetzung, die von vornherein einen kammermusikalischen Klang mit Klarinette, Violine, Bratsche und Cello für die Begleitung vorsieht, was entgegen einer sonst bei Liedvertonungen meist üblichen reinen Klavierbegleitung eine beträchtliche Steigerung der Subtilität in der Textausdeutung ermöglicht.

Martin Schmeck

Klangbeispiel

Hinweis: Die Klangdateien sollen erfahrenen Musikern und Orchesterleitern dazu dienen, sich einen ersten Eindruck über Duktus und Stil einer Komposition zu verschaffen. Als Grundlage dienten synthetische Klangerzeuger, die nicht das Ziel verfolgen, audiophile Ansprüche eines Musikkonsumenten zu befriedigen.

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